ChatGPT – was steckt hinter dem Hype?

06.02.2023 | Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Sie jederzeit Zugang zu einem unerschöpflichen Wissenspool haben und sofort auf jede Frage eine präzise, ausformulierte Antwort erhalten. Eine Welt, in der Sie mit einer KI-basierten Technologie interagieren können, die menschenähnliche Konversationen führt und auf Befehl hin komplexe Texte in natürlicher Sprache erstellt. Solch eine Welt existiert, seit am 30. November 2022 der Text-Generator ChatGPT veröffentlicht wurde.

Innerhalb von fünf Tagen hatten sich bereits eine Million Nutzer bei dem Tool registriert. Ganz schön viel Wirbel um ein Sprachprogramm – was steckt also genau dahinter?


Was ist ChatGPT?

Wenn man den ChatGPT (Generative Pre-trained Transformer) fragt, was er eigentlich ist, antwortet die KI wie folgt:

„ChatGPT ist ein OpenAI-Modell für maschinelles Lernen, das auf der Transformer-Architektur basiert. Es wurde für die Konversationsfähigkeit trainiert und kann daher menschenähnliche Gespräche führen. ChatGPT wurde auf einer enormen Menge an Texten aus dem Internet trainiert und kann daher auf eine Vielzahl von Themen antworten, einschließlich Nachrichten, Unterhaltungen, Allgemeinwissen und sogar komplexen Sachverhalten. Es ist eine der fortschrittlichsten und anpassbarsten Technologien für natürliche Sprachverarbeitung auf dem Markt.“

Zwar handelt es sich bei ChatGPT in erster Linie um einen Chatbot, allerdings arbeitet das Tool nicht mit vorgefertigten Antworten. Dank Künstlicher Intelligenz kann es ein nahezu „natürliches“ Gespräch führen. ChatGPT merkt sich den Verlauf des Gespräches und kann sich so auch später wieder auf diese Informationen beziehen.

ChatGPT ist also wie ein digitales Superhirn, das 24/7 bereit ist, Ihre Fragen zu beantworten und Ihnen bei Aufgaben zu helfen. Es kann sogar Texte für Sie generieren, als ob es ein professioneller Schriftsteller wäre. Und das Allerbeste? Es wird nie müde oder unzufrieden sein.


Die Geschichte von ChatGPT

Die Entwicklung von ChatGPT begann 2018, als OpenAI die erste Generation seiner GPT-Modelle veröffentlichte. Seitdem hat das Unternehmen kontinuierlich an der Verbesserung der Technologie gearbeitet, indem es die Modelle auf immer größeren Datensätzen trainierte und neue Technologien und Algorithmen integrierte.

Ziel ist es, ein System zu schaffen, das in der Lage ist, Konversationen zu führen, die menschlichen Unterhaltungen stark ähneln. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde das Modell auf einer enormen Menge an Texten aus dem Internet trainiert, einschließlich sozialer Medien, Nachrichtenseiten, Foren und mehr.


Einsatzmöglichkeiten von ChatGPT

ChatGPT kann für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden, einschließlich Chatbots, Textgenerierung, Übersetzungen, Sentiment-Analyse und Frage-Antwort-Systeme. ChatGPT kann auch zur Generierung von Inhalten, wie Nachrichtenartikeln oder Produktbeschreibungen, verwendet werden. Durch seine Fähigkeit, menschenähnlichen Text zu erstellen, hat es das Potenzial, den Workflow in einer Vielzahl von Branchen zu verbessern und so Zeit und Ressourcen zu sparen.

Chatbots

Chatbots sind computergestützte Systeme, die interagieren können, indem sie menschenähnliche Gespräche imitierten. Sie können für eine Vielzahl von Aufgaben eingesetzt werden, darunter Kundensupport, Marketing und Vertrieb. ChatGPT kann als Technologieplattform für die Entwicklung von Chatbots eingesetzt werden. Es nutzt eine Kombination aus maschinellem Lernen und statistischer Modellierung, um eine schnelle und präzise Antwortgenerierung zu ermöglichen. Auf diese Weise können Chatbots mit ChatGPT ein realistischeres und natürlicheres Benutzererlebnis bieten, das einfach zu implementieren und zu verwalten ist.

Wenn man mit herkömmlichen Chatbots „spricht“, ist das doch eher holprig und auch thematisch beschränkt; mit ChatGPT muss man dagegen dreimal überlegen, ob man jetzt mit einer KI oder einem Menschen kommuniziert.


Textgenerierung

ChatGPT kann auch für die Textgenerierung eingesetzt werden. Hierbei wird das Modell mit einem Seed-Text oder einer Vorlage trainiert, aus dem es anschließend eigene Texte generieren kann. Seed-Text bezieht sich auf einen vorgegebenen oder festgelegten Text, der verwendet wird, um ein maschinelles Sprachverarbeitungs-Modell zu trainieren oder zu testen. Dabei kann es beispielsweise Texte im Stil eines bestimmten Autors nachahmen oder auf bestimmte Themen spezialisiert sein. Da ChatGPT ein sehr leistungsfähiges Modell ist, kann es auch längere Texte mit komplexen Strukturen generieren. Diese Funktion ist besonders interessant für Anwendungen in Bereichen wie Content-Erstellung, Nachrichtengenerierung und Datenanalyse.


Sprachsteuerung

ChatGPT kann auch für Sprachsteuerung genutzt werden. Es kann die gesprochene Sprache verstehen und entsprechende Antworten generieren. Mit ChatGPT können beispielsweise virtuelle Assistenten für intelligente Geräte entwickelt werden, die auf Fragen und Anfragen in natürlicher Sprache reagieren können.


Virtual Assistants

Mit ChatGPT kann ein virtueller Assistent erstellt werden, der in Echtzeit und auf natürliche Weise mit Benutzern interagiert. So wird eine intuitive und benutzerfreundliche Benutzererfahrung geschaffen.


Übersetzung

ChatGPT kann auch als Übersetzungsdienst genutzt werden. Dabei ist es jedoch wichtig zu beachten, dass ChatGPT (noch) nicht fehlerfrei ist und es nach wie vor einer menschlichen Überprüfung und Korrektur bedarf, um sicherzustellen, dass das Ergebnis korrekt und angemessen sind.

Grenzen von ChatGPT

ChatGPT besitzt, wie jedes andere KI-Modell, noch immer Raum für Verbesserungen.

  1. Verständnis von Kontext und Bedeutung: Insbesondere bei komplexen Szenarien hat ChatGPT noch Schwierigkeiten, den Kontext und die Bedeutung von Fragen und Aussagen richtig einzuordnen.
  2. Empathie und Emotionen: Gefühle kennt ChatGPT nur vom Hörensagen, weshalb das Tool in Situationen, die eine echte mitfühlende menschliche Interaktion erfordern, keine optimalen Ergebnisse erzielt.
  3. Bias und Diskriminierung: ChatGPT wurde auf großen Datenmengen trainiert, die möglicherweise diskriminierend sind und Vorurteile enthalten. Auch deshalb muss ChatGPT sorgfältig von „echten“ Menschen überwacht und weiter trainiert werden, um dem entgegenzuwirken.
  4. Datenschutz und Sicherheit: Da ChatGPT auf großen Datenmengen trainiert wird, ist es wichtig, sicherzustellen, dass die privaten und sensiblen Daten, die es verwendet, sicher und geschützt sind.

Aktuell ist ChatGPT nicht mit dem Internet verbunden, sein Wissen beschränkt sich also auf Testdaten, die bis in das Jahr 2021 reichen. Tagesaktuelle Themen kann Chat GPT somit noch nicht besprechen. Das soll sich allerdings mit der neuen Version, die 2023 erwartet wird, ändern. Neben dem Echtzeitanschluss ans Internet wird ChatGPT 4 mit Verbesserungen der bereits bestehenden Funktionen daherkommen: verfeinerte Sprachverarbeitung, verbesserte Gesprächsführung und eine integrierte Gesichtserkennung, mit deren Hilfe die Nutzer-Emotionen analysiert werden und der Gesprächsverlauf entsprechend angepasst wird.


Die Zukunft von ChatGPT

Die Zukunft von ChatGPT ist voller Möglichkeiten. Mit der stetigen Weiterentwicklung der Algorithmen und den wachsenden Datenmengen, die für das Training zur Verfügung stehen, wird ChatGPT immer fortschrittlicher und kann zunehmend komplexe Aufgaben übernehmen. Experten gehen davon aus, dass ChatGPT in Zukunft eine große Rolle im virtuellen Kundenservice, beim Online-Banking und im E-Commerce spielen wird. Außerdem ist ein Einsatz von ChatGPT in Bereichen wie dem Gesundheitswesen oder der Bildung, denkbar. Dabei ist es jedoch wichtig zu beachten, dass mit all den Möglichkeiten auch Risiken und ethische Bedenken einhergehen, die es zu berücksichtigen gilt.

Es werden immer mehr Anwendungen entwickelt, die ChatGPT nutzen, um Konversationen und Interaktionen zu ermöglichen. Ein aktueller Trend ist die Integration von ChatGPT in Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen, um eine noch realistischere Benutzererfahrung zu ermöglichen.

Anfang des Jahres gab Microsoft bekannt, die Zusammenarbeit mit OpenAI auszuweiten und kündigte an, ChatGPT in seine Produkte zu integrieren. So werden zum Beispiel die User der Besprechungsplattform Teams zukünftig im Rahmen eines Premium-Abos von Vorteilen wie automatischen Meeting-Notizen oder Echtzeit-Übersetzungen profitieren.

Doch die Konkurrenz schläft nicht: Mit Spannung wird erwartet, welche Neuerungen Google aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz vorstellen wird. Wie es in einer Ankündigung des Internet-Riesen heißt, dürfen sich die User schon bald über neue Features freuen, mit deren Hilfe die Suche nach Informationen „natürlicher und intuitiver“ erfolgen wird.


ChatGPT Plus

Zwei Monate nach Veröffentlichung des Textgenerators gab OpenAI nun bekannt, zusätzlich zur kostenfreien Version eine kostenpflichtige Premiumvariante anzubieten: ChatGPT Plus. Nachdem ChatGPT aufgrund der hohen Nachfrage immer wieder überlastet und somit nicht erreichbar war, sollen Bezahlkunden zukünftig einen garantierten Zugang erhalten. Außerdem werden sie von schnelleren Reaktionszeiten profitieren und früher auf neue Funktionen zugreifen können.

Wie das Unternehmen aus San Francisco meldet, wird die Premiumversion ChatGPT Plus zunächst in den USA verfügbar sein und dann schrittweise auf weitere Länder ausgeweitet werden.


Was ist also dran am Hype um ChatGPT?

Das Potenzial von ChatGPT ist enorm und reicht von automatisierten Kundensupport-Systemen über intelligente Sprachassistenten bis hin zu fortschrittlichen Tools für Textgenerierung und Übersetzungen. Auch für die Automatisierung von Prozessen im Finanzwesen, der Energieversorgung und vielen anderen Branchen bietet sich der Einsatz des Tools an.

Eine der größten Chancen besteht darin, Unternehmen zu ermöglichen, ihre Kundenbetreuung und -kommunikation zu verbessern, indem sie mithilfe des Tools schnelle, personalisierte und präzise Antworten bereitstellen. Darüber hinaus kann ChatGPT die Durchführung von repetitiven Aufgaben übernehmen und so Mitarbeitende entlasten. Auch für den privaten Gebrauch gibt es viele Möglichkeiten, wie ChatGPT den Alltag erleichtern kann, z.B. als virtueller Sprachassistent für den Smart Home-Bereich.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Neben all den Vorteilen bietet ChatGPT leider auch Potenzial für einen kriminellen Missbrauch. Zwar ist es mit ChatGPT nicht direkt möglich, (Schad-)Codes zu schreiben, doch kann ChatGPT zur Unterstützung für die Code-Entwicklung genutzt werden. Es ist wichtig, die Herausforderungen und Risiken beim Einsatz von ChatGPT und anderen Sprachmodellen zu berücksichtigen und Vorkehrungen zu treffen, die sicherstellen, dass gewissen Richtlinien eingehalten werden.

Mit ChatGPT wurde eines der fortschrittlichsten und vielseitigsten Modelle für maschinelles Lernen und Textgenerierung geschaffen. Inwiefern das Tool unser Verständnis von Sprache und unser Verhältnis zu Texten verändern wird, bleibt abzuwarten. Eines steht jedoch heute schon fest: Die digitale Transformation ist ohne ChatGPT kaum noch denkbar.
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