Angstgegner Feuer: Die Bedeutung von Brandschutz in Rechenzentren

18.03.2021 | Der Brand im Straßburger Rechenzentrum des Cloud-Dienstleisters OVH zeigt einmal mehr, wie wichtig das Thema Brandschutz im Rechenzentrum ist. Der Schutz, die Sicherheit sowie Hochverfügbarkeit der Daten sind das primäre Ziel eines Rechenzentrums – so auch der BADEN CLOUD®. Im Brandfall gehen schlimmstenfalls viele Daten für immer verloren. Umso wichtiger ist es, alle möglichen Vorkehrungen zu treffen, damit dieser Fall nicht eintritt.

Bei der Wahl ihres Rechenzentrums wünschen sich Unternehmen kurze Wege, ein sicheres Umfeld und eine individuelle persönliche Betreuung auf Augenhöhe. Der Sicherheitsgedanke steht dabei an oberster Stelle. Doch welche Maßnahmen sollte das Rechenzentrum ergreifen, um den Sicherheitsanforderungen optimal gerecht zu werden?

Bereits bei der Planung und Gestaltung von Rechenzentren kommen eine große Anzahl von Sicherheitsstandards zur Anwendung, um eine Ausfallsicherheit zu gewährleisten.
Neben der Zutrittskontrolle durch umfassenden Perimeter-Schutz (Schutz des Umfeldes des Rechenzentrums) sollte auch stark Wert auf umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen in den Gebäuden selbst gelegt werden. Dabei ist es von Vorteil, die Gebäude aus robustem Stahlbeton zu bauen, um gegen physikalische Gefahren, wie beispielsweise Brände oder auch Erdbeben, gewappnet zu sein. Sämtliche IT-Infrastruktur sollte hochwertig und konsequent ausfallsicher aufgebaut werden. Das macht Daten jederzeit hochverfügbar.

Für die Hochverfügbarkeit der Daten sorgen auch Wartungen, die im Umfeld eines Rechenzentrums für Kunden unterbrechungsfrei ablaufen. Hierfür ist es zum Beispiel sinnvoll, bei der Auslegung des Notstromaggregats nicht nur der Norm zu folgen, sondern Netzersatzanlagen direkt doppelt auszulegen.

Voraussetzungen für eine Zertifizierung

Der weltweit anerkannten Rechenzentrums-Norm DIN EN 50600 VK3 & SK3 sollte beim Bau jedes Rechenzentrums jedoch gefolgt werden. Dies wird durch den TÜV geprüft und bestenfalls erhält das Rechenzentrum anschließend eine entsprechende Zertifizierung. Der Betrieb eines hochsicheren Rechenzentrums erfolgt nach den ebenfalls weltweit anerkannten Normen ISO/IEC 27001 und 27018. Diese internationalen Standards spezifizieren sehr hohe Sicherheitsanforderungen an die Betreiber, das Management und alle Unternehmensprozesse.

Sinnvolle Maßnahmen gegen Bedrohungen

Bedrohungen für ein Rechenzentrum lauern überall. Feuer, Erdbeben, Wasser oder Vandalismus stellen enorme Gefahren für Server und IT dar. Diese physikalischen Risiken lassen sich jedoch mit folgenden Lösungen minimieren:

  • Ein abgelegener und unauffälliger Standort des Rechenzentrums beugt Vandalismus effektiv vor.
  • Stahlarmierter Perimeter-Schutz und eine Vollbetonbauweise schützen vor Erdbeben und Vandalismus. Das Rechenzentrum sollte dennoch außerhalb kritischer Erdbebenzonen erbaut sein.
  • Eine erhöhte Lage im Gelände dient dem Schutz vor eindringendem Hochwasser und Angriffen mit Fahrzeugen. Eine „weiße Wanne“ sichert das komplette Gebäude auch für den unwahrscheinlichen Fall eines Extremhochwassers (amtlicher HQ Extrem-Wert).
  • Gefahren durch Grundwasser, Oberflächenwasser, Seen, Wasserläufe oder Flüsse sollten geprüft sein und ausgeschlossen werden können.
  • In unmittelbarer Umgebung sollte es keine Gefährdungen wie chemische Industrie, Tankstellen oder Kraftwerke sowie Industrien, die mechanische Erschütterungen verursachen, geben.

Die Rechenzentren der BADEN CLOUD® erfüllen all diese genannten Vorkehrungen und Bedingungen, weshalb sie zu den modernsten und sichersten ihrer Art zählen. Doch trotz aller Sicherheitsvorkehrungen: Kann ein Rechenzentrum überhaupt vollkommen gegen äußere Einflüsse geschützt werden? Bei den verheerenden Ereignissen in Europas größtem Datenzentrum hielt die Welt den Atem an. Der Vorfall zeigt, wie massiv die Auswirkungen – vor allem wirtschaftlichen Folgen – sind, die durch einen Brand entstehen. Geschäftskritische Daten sind unwiederbringlich verloren gegangen. Doch was kann getan werden, um zu verhindern, dass erhebliche Datenmengen durch Feuer für immer verschwinden?

Brandschutzmaßnahmen der BADEN CLOUD®

Um den bestmöglichen Brandschutz für Server und IT zu gewährleisten, berücksichtigt die BADEN CLOUD® die drei folgenden Brandschutzarten:

  1. Baulicher Brandschutz:
    Das Gebäude der BADEN CLOUD® ist in drei bauliche Brandabschnitte unterteilt, die über eine hohe Raumwertigkeit nach DIN EN 50600 2-1 verfügen. F90-Brandschutzwände und -türen trennen die Räume bzw. Brandschutzbereiche der BADEN CLOUD® voneinander. Auch weitere betriebsrelevante Infrastrukturbereiche wie Klima, Strom, USV und EMA sind durch F90-Kapselungen voneinander getrennt. Die Rechenzentren besitzen außerdem eine HVI-Blitzschutzanlage sowie zusätzlich einen zertifizierten Blitz- und Überspannungsschutz nach DIN EN62305-5.
  2. Vorbeugender Brandschutz:
    Change-Verfahren werden nach dem Vier-Augen-Prinzip vollzogen. Handlungsanweisungen und Arbeiten sind dokumentiert. Dies geschieht nach der ISO Norm 27001. Die Funktionalität der RZ Infrastruktur wird durchgängig überwacht.
  3. Abwehrender Brandschutz:
    Die BADEN CLOUD® besitzt lokale Handfeuerlöscher sowie eine Brandmeldezentrale mit direkter Feuerwehraufschaltung. Außerdem verfügt das gesamte Rechenzentrum über umfassende Rauchmeldernetze und eine Brandfrüherkennung durch Rauchansaugsysteme (RAS). IT- und USV-Räume haben je eine Mehrbereichs-Stickstoff-Löschanlage zur Verfügung.

Für Unternehmen, die Ihre Daten im Rechenzentren-Verbund der BADEN CLOUD® hosten, bedeuten die Schutzmaßnahmen:

  • Keine Brandschäden an ihren IT-Assets dank frühzeitiger Löschung des Brandes.
  • Risikominimierung durch mehrfache Brandschutzzonen.
  • Kostenersparnis durch niedrige Versicherungspolicen.

 

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